Die nächste Generation von TopClass und ComfortClass ist der Traum jedes Busfahrers. Dietmar Denzel zeigt uns auf einer Probefahrt warum.
Logenplatz mit Lenkrad.
Weshalb das Setra Cockpit jetzt noch attraktiver ist.
Wir sind verabredet mit Dietmar Denzel aus dem Team Akustik, Ergonomie und HMI. Das Kürzel steht für Human Machine Interface und umfasst die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Denzel befasst sich beruflich also mit allem, was den Fahrer so mit seinem Arbeitsplatz, dem Bus, verbindet. Dazu zählen die Bereiche Ergonomie, Haptik, Funktionalität, Bedienung und natürlich auch Komfort. Vor uns steht sein letztes „Versuchsobjekt“, eine Setra TopClass der nächsten Generation.
Schlüsselloses Zugangssystem.
„Wir sorgen dafür, dass die Omnibusse leise sind, ergonomisch und gut bedienbar“, erläutert Dietmar Denzel kurz sein Aufgabengebiet. Zum Beispiel mit Keyless Start. Ein Tastendruck auf den Schlüssel genügt und schon öffnet sich majestätisch die Tür des Superhochdeckers. Denzel steckt ihn lässig wieder zurück in die Tasche. „Nach Betreten des Reisebusses erkennt das Fahrzeug den Schlüssel im Bereich des Cockpits. Für den Motorstart reicht dann ein längerer Druck auf den Startknopf,“ erläutert Denzel. Das ist bequem und gleichzeitig eine Diebstahlsicherung, durch die integrierte Wegfahrsperre.
Rundherum Ablageflächen.
Dann kann es ja losgehen, oder? „Zuvor,“ so Denzel, „stellt sich die klassische Frage – wo kann ich als Fahrer meine Utensilien unterbringen?“ Kein Problem, der Setra Praktiker hat extra ein Musterpaket geschnürt. Zwei Mobiltelefone, Sonnenbrille, Laptoptasche, Mappe für Papiere, Schlüsselbund, kleiner Becher und große Flasche – kommt alles mühelos in Griffweite rund um den Fahrersitz unter. Neu ist linkerhand die Schale fürs Mobiltelefon mit Anti-Rutschmatte, Klemmverschluss und USB-Ladesteckdose. Der Platz für ein zweites Telefon liegt nur eine Handbreit entfernt.
„Die elektronische Feststellbremse ist eine Erleichterung und ein Sicherheitsfeature.“
Elektronische Feststellbremse.
Dann wären da noch der Fernlicht-Assistent und neu geordnete Tasten der Assistenzsysteme. Wer den Active Drive Assist 2 wählt, „hat im Stadtverkehr oder beim Rangieren den Mehrwert einer sehr leichtgängigen Lenkung, da sie elektrisch unterstützt ist“, fügt Dietmar Denzel an. „Und für den ganz großen Überblick gibt es ja das neue 360°-Kamerasystem.“
„Die neue elektronische Feststellbremse ist eine Erleichterung und ein Sicherheitsfeature“, fährt Dietmar Denzel fort. Er rückt zwei Funktionen in den Vordergrund. Da wäre die Hold-Funktion: Ein Tritt auf das Bremspedal beim Anhalten und der Omnibus bleibt stehen. Auch am Berg. So lange, bis der Fahrer wieder leicht aufs Gas tritt. „Das geht butterweich“, führt er vor. Sicherheit verspricht das automatische Aktivieren der Feststellbremse, wenn der Fahrer die Zündung ausschaltet oder seinen Platz verlässt.
360°-Rundumsicht per Kamera.
Auftritt Christian Dillschneider. Der Projektleiter für das 360°-Kamerasystem kommt zu uns an Bord. „Das System hilft in vielen Situationen, denn es bietet eine komplette Sichterweiterung, beim Rangieren, Abbiegen oder an Engstellen“, führt Dillschneider aus. Er nennt als Beispiel die Gefahr übler Poller: „Ich habe als Fahrer alle Achsen im Blick und weiß genau, jetzt kann ich einschlagen, jetzt komme ich rum.“
„Das 360°-Kamerasystem hilft beim Rangieren, Abbiegen oder an Engstellen.“
Und so funktioniert‘s: Vier Kameras an Front, Heck und den Seiten erstellen Rohbilder mit einem Blickwinkel von 195 Grad horizontal und 134 Grad vertikal. Dillschneider: „Ein Steuergerät bearbeitet die Bilder und fügt sie zu einer kompletten 360-Grad-Draufsicht zusammen. Angezeigt wird sie in einem Zehn-Zoll-Monitor an der A-Säule.
Die Draufsicht ist brillant: „Das ist HD-Auflösung, man sieht jede Fuge zwischen Pflastersteinen und die Risse im Asphalt“, begeistert sich Christian Dillschneider. Je nach Fahrsituation kommen ergänzend die Einzelbilder der jeweiligen Seite hinzu. Der Fahrer kann das gewünschte Bild auch einzeln auf dem Touchscreen anwählen. In der Draufsicht beträgt die Sichtweite in jede Richtung etwa fünf bis sieben Meter, die Einzelbilder reichen von der Fahrzeugkante bis zum Horizont – oder zu einem Hindernis.
Bei Rückwärts- und Vorwärtsfahrt erleichtern Abstandslinien die Orientierung. Ein Nachtmodus nutzt Restlicht aus. Ob der Kontrollblick am Busbahnhof mit viel Gewusel, Rangiermanöver auf dem engen Hotelparkplatz oder beim Heranfahren an Engstellen: Mit dem neuen 360°-Kamerasystem behalten Setra Fahrer den Überblick.
Und wie zum Beweis rangiert Dietmar Denzel den 13-Meter-Bus gekonnt wieder zurück in die Halle.
Rundum-Information zum neuen 360°-Kamerasystem erhalten Sie hier: