Alles für den Fahrer.
SetraWorld Magazin

Alles für den Fahrer.

Pendelschlagtest mit der Setra MultiClass 500 LE.

Sicherheit wird bei Setra großgeschrieben. Der spektakuläre Pendelschlagtest mit der neuen Setra MultiClass 500 LE ist der eindrucksvolle Beweis dafür. 1,9 Tonnen Stahl donnern gegen die Front der MultiClass 500 LE.

Der Countdown läuft. „Drei, zwei, eins“... schallt es aus den Lautsprechern. Es folgt ein langer schriller Warnton. Fast aus der Waagerechten löst sich jetzt ein riesiges Pendel mit einer mächtigen hellblauen Stahlplatte und schlägt mit einem ohrenbetäubenden Donnern gegen die Front des Busses.

Ort des Geschehens ist die Prüfstandshalle für Omnibusse und LKW im Entwicklungs- und Versuchszentrum (EVZ) von Daimler Trucks in Wörth. Die Halle ist voller beeindruckender Prüfstände und einer Vielzahl an Ketten, Schäkeln und weiteren Zurrmitteln unterschiedlichster Größen und Farben. Hier werden Fahrzeuge, Fahrerkabinen und Torsen zur Sicherstellung einer möglichst maximalen passiven Sicherheit bewusst zerstört.

Alles für den Fahrer. Pendelschlagtest mit der Setra MultiClass 500 LE.

Der Torso der MultiClass 500 LE wurde im türkischen Werk Hoşdere eigens für den Pendelschlagtest hergestellt.

Alles für den Fahrer. Pendelschlagtest mit der Setra MultiClass 500 LE.

Oguz Meric ist Projektverantwortlicher bei Daimler Buses und betreute die Entwicklung des Rohbaus der Setra MultiClass 500 LE.

Alles für den Fahrer. Pendelschlagtest mit der Setra MultiClass 500 LE.

Jörg Dünschmann ist Versuchsingenieur für passive Sicherheit im Entwicklungs- und Versuchszentrum von Daimler Trucks in Wörth.

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Peter Schmutz von der Versuchsabteilung bei Daimler Buses ist zuständig für Betriebsfestigkeit und passive Sicherheit.

Vor Ort haben sich Sicherheitsexperten zusammengefunden. Da ist das Team um Jörg Dünschmann, Versuchsingenieur und Hausherr der Testanlage. Dann Peter Schmutz und sein Kollege Thomas Mönnich aus der Versuchsabteilung von Daimler Buses, zuständig für Betriebsfestigkeit und passive Sicherheit. Ebenso Oguz Meric, Projektverantwortlicher für die Entwicklung des Rohbaus der Setra MultiClass 500 LE. Schließlich Bartholomäus Zak, Ingenieur für Typprüfung und Homologation vom TÜV Rheinland. Er beobachtet das Geschehen mit Argusaugen und wird den Test zertifizieren – positiver Ausgang vorausgesetzt.

Der Pendelschlagtest ist für Omnibusse nicht vorgeschrieben, aber, so Peter Schmutz, „für jede neue Baureihe von Daimler Buses stellen wir die Erfüllung der Pendelschlag-Anforderungen sicher.“ Die Marke Setra steht eben für Sicherheit. Und trotz fortlaufend weiterentwickelter Assistenzsysteme ist ein Unfall nie völlig auszuschließen.

Beim Pendelschlagtest geht es um den Schutz des Fahrers, genauer gesagt um seinen Überlebensraum. „Wir stellen einen Auffahrunfall auf eine LKW-Pritsche nach“, erläutert Jörg Dünschmann. Der Busfahrer muss auch bei diesem Szenario geschützt sein. Bartholomäus Zak drückt es technisch aus: „Es darf keinen Kontakt mit Teilen geben, die man nicht mit maximal 100 Newton wegdrücken kann. Die würden bei einem realen Unfall Verletzungen hervorrufen.“

Alle Sicherheitsprüfungen im EVZ erfolgen streng nach Norm. In diesem Fall handelt es sich um den Pendelschlagtest nach ECE‑R29.03. Dabei ist absolute Präzision gefragt. Die Platte des Pendels wiegt exakt 1.913 Kilogramm, ist 2,5 Meter breit, 80 Zentimeter hoch und wurde für diesen Test in genau 4.644 Millimeter Höhe befestigt.

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Der Aufbau und die Durchführung des Versuchs erfolgen streng nach der Pendelschlagtest-Norm ECE‑R29.03.

Alles für den Fahrer. Pendelschlagtest mit der Setra MultiClass 500 LE.

Der Aufbau und die Durchführung des Versuchs erfolgen streng nach der Pendelschlagtest-Norm ECE‑R29.03.

Alles für den Fahrer. Pendelschlagtest mit der Setra MultiClass 500 LE.

Der Aufbau und die Durchführung des Versuchs erfolgen streng nach der Pendelschlagtest-Norm ECE‑R29.03.

Alles für den Fahrer. Pendelschlagtest mit der Setra MultiClass 500 LE.

Der Aufbau und die Durchführung des Versuchs erfolgen streng nach der Pendelschlagtest-Norm ECE‑R29.03.

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Beim Versuchsaufbau überlassen die Sicherheitsexperten nichts dem Zufall, alles wird akribisch gecheckt.

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Beim Versuchsaufbau überlassen die Sicherheitsexperten nichts dem Zufall, alles wird akribisch gecheckt.

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Beim Versuchsaufbau überlassen die Sicherheitsexperten nichts dem Zufall, alles wird akribisch gecheckt.

Alles für den Fahrer. Pendelschlagtest mit der Setra MultiClass 500 LE.

Beim Versuchsaufbau überlassen die Sicherheitsexperten nichts dem Zufall, alles wird akribisch gecheckt.

Vorgeschrieben für den Pendelschlagtest ist eine Energie von 55 Kilojoule. Ein Joule ist die Energiemenge, die man benötigt, um 100 Gramm einen Meter hochzuheben. Hier geht es also um die 55.000‑fache Energiemenge. Daher das exakt ermittelte Gewicht der Platte und die millimetergenaue Höhe bei der Auslösung. Definiert sind ebenfalls die Höhe des Einschlags der Platte, die Position des Dummys im mittleren Bereich – er entspricht einem Menschen durchschnittlicher Größe – und die komplette Ausstattung des Testobjekts.

Getestet wird der Torso einer Setra MultiClass S 515 LE, das bedeutet ein komplettes Gerippe bis einschließlich der Vorderachse mit Windschutzscheibe, Verkleidungen der Front einschließlich der Scheinwerfer, den Aggregaten dahinter wie dem Luftkessel sowie der Einstiegstür. Drinnen ist das vollständige Cockpit „Basic“ der neuen MultiClass 500 montiert. Vorbau, Instrumentenanlage, Innenverkleidungen, Lenkrad, Fahrerplatz – dies entspricht dem Originalfahrzeug.

Das Team um Jörg Dünschmann hat diesen Torso sorgfältig mit riesigen Ketten verspannt und fest am Boden verankert. Auf der Fahrerseite lässt sich durch einen schwarz-weiß gemusterten Klebestreifen – die Fachleute sprechen von Klavierband – eine eventuelle Verschiebung des Torsos durch den gewaltigen Einschlag der Stahlplatte festhalten, ebenso anhand von Sensoren. Ultrahelle Scheinwerfer sind auf den Torso gerichtet, auch eine Handvoll Kameras, darunter High-Speed-Kameras mit bis zu 2.000 Bildern pro Sekunde.

Beim Aufbau des Tests herrscht eine professionell-konzentrierte Arbeitsatmosphäre. Alle Handgriffe sitzen. Um sicher zu gehen, kontrolliert Dünschmann jede Verschraubung, jedes Detail, misst auf den Millimeter genau die Abstände sämtlicher Gliedmaßen des Dummys vom Cockpit. „Man ist immer etwas angespannt“, räumt er ein, „denn es gibt nur einen einzigen Versuch.“ Alles wird dokumentiert, immense Zahlenangaben füllen die Datenblätter.

Alles für den Fahrer. Pendelschlagtest mit der Setra MultiClass 500 LE.

Anhand der Markierungen auf dem Klebestreifen lassen sich nach dem Versuch eventuelle Verschiebungen des Torsos feststellen.

Alles für den Fahrer. Pendelschlagtest mit der Setra MultiClass 500 LE.

Anhand der Markierungen auf dem Klebestreifen lassen sich nach dem Versuch eventuelle Verschiebungen des Torsos feststellen.

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High-Speed-Kameras halten den Versuch mit bis zu 2.000 Bildern pro Sekunde fest.

Alles für den Fahrer. Pendelschlagtest mit der Setra MultiClass 500 LE.

Zerstörung auf Knopfdruck: Das Pendel wird elektronisch ausgelöst.

Alles für den Fahrer. Pendelschlagtest mit der Setra MultiClass 500 LE.

Mit großer Wucht trifft die fast zwei Tonnen schwere Platte des Pendels auf den Omnibustorso.

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Mit großer Wucht trifft die fast zwei Tonnen schwere Platte des Pendels auf den Omnibustorso.

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Mit großer Wucht trifft die fast zwei Tonnen schwere Platte des Pendels auf den Omnibustorso.

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Mit großer Wucht trifft die fast zwei Tonnen schwere Platte des Pendels auf den Omnibustorso.

Oguz Meric verfolgt den Ablauf gespannt. Er ist zuversichtlich, denn „wir haben das alles schon berechnet.“ Aber der TÜV Rheinland als Kontrollinstanz verlangt, so Meric, für die Zertifizierung einen Realtest. „Das ist ein großer Aufwand“, fügt Peter Schmutz hinzu. Das betrifft nicht nur den Test selbst. Der Musterbau des Werks Hoşdere bei Istanbul hat eigens den Torso angefertigt, er wurde per LKW über rund 2.500 Kilometer ins EVZ transportiert, um jetzt beim Pendelschlagtest zerstörend geprüft zu werden.

Nach einem kurzen Durchatmen nähern sich die Test- und Entwicklungsprofis dem Torso. Peter Schmutz öffnet die Eingangstür, sie blieb beim Aufprall geschlossen, auch ein Kriterium. Der erste Eindruck von Oguz Meric: „Das sieht gut aus.“ Jörg Dünschmann bestätigt: „Ich glaube, das passt.“ Drinnen liegen Glassplitter der Windschutzscheibe auf dem Boden. Dünschmann vermisst erneut unter Aufsicht des TÜV‑Ingenieurs sämtliche Abstände zwischen dem Dummy und dem Cockpit.

Bartholomäus Zak vom TÜV zieht ein erstes Resümee: „Das sieht sehr gut aus, alle Anforderungen sind erfüllt worden.“ Mit einem Blatt Papier lässt sich überprüfen, ob es einen Kontakt zwischen Dummy und dem Interieur gibt. „Es genügt“, erklärt er, „wenn ein Blatt Papier zwischen Dummy und Interieur passt. Hier aber passen bestimmt 50 Blatt dazwischen.“ Peter Schmutz ist sich nach dem erfolgreichen Pendelschlagtest sicher: „Das gibt dem Fahrer der neuen Setra MultiClass 500 ein gutes Gefühl.“

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Oguz Meric und Peter Schmutz kontrollieren nach dem Pendelschlagtest den Zustand des Torsos.

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Die Überwachung des Pendelschlagtests übernimmt Bartholomäus Zak, Ingenieur für Typprüfung und Homologation vom TÜV Rheinland.

Der Versuch, der dem Schutz des Fahrers dient, wurde mit zwei unterschiedlichen Torsen ausgeführt und erfolgreich bestanden. Diese wurden gezielt ausgewählt, um die kritischsten Konfigurationen abzudecken. Das bedeutet für die MultiClass 500 LE mit allen Varianten, dass genügend Überlebensraum für den Fahrer vorhanden ist.