Was macht ein Pilot auf einem Filmset? Und wozu braucht man dort einen Gartenschlauch? Das SetraWorld Magazin hat den Filmprofis bei den Drehaufnahmen für die neuen Setra Produktfilme über die Schulter geschaut.
Und Action!
Der spektakuläre Filmdreh für die neuen Setra Produktfilme.
In dem alten Flugzeughangar spielt sich am frühen Morgen Geheimnisvolles ab. Transporter fahren in der Dämmerung vor und dunkel gekleidete Personen laden große Kisten aus. Hinter den großen Fenstern huschen Lichtstrahlen vorbei. Gedämpftes Stimmengemurmel ist zu hören. Als sich das Tor zur Halle dann einen Spalt breit öffnet, kann man deutlich zwei Reisebusse erkennen, auf die sich unzählige Scheinwerfer richten. Der Dreh für die Produktfilme über die nächste Generation der TopClass und ComfortClass hat begonnen.
Pilot als Kameramann.
Szzzzzzzzzzz... Drohnenpilot André Jung bringt die vier kreuzartig angebrachten Mini-Rotoren der Kameradrohne langsam auf Hochtouren. Sein Kollege Daniel Wagner hält das mit einer Kamera bestückte Fluggerät noch einen Augenblick andächtig auf der Handfläche und schubst es dann behutsam in die Luft. Darauf hat Jung nur gewartet. Lässig lässt er den Controllerhebel nach vorne schnappen. Sofort nimmt die Drohne Fahrt auf. Mit fast 30 km/h geht es direkt auf den Omnibus zu, der sich wie ein schimmernder blauer Monolith in dem stillgelegten Flugzeughangar erhebt. In einer eleganten Kurve saust der mit 6k-Kameras bestückte Quadrocopter an der Front des Setra Reisebusses vorbei, nur um gleich wieder die Richtung zu ändern. André Jung nimmt jetzt Kurs auf die weit geöffneten Gepäckklappen. Gekonnt steuert der Pilot die Drohne von der einen Seite in den Gepäckraum hinein und zur anderen Seite wieder heraus. Ein perfekter Flug!
„Die Drohnenaufnahmen sind ein wichtiges Schlüsselelement im Film.“
Gespannt beobachtet hat die Kamerafahrt Regisseur Björn Fischer. Auf seinem Bildschirm konnte er den Flug aus der Kamerasicht live mitverfolgen. Jetzt wird die Szene nochmal zurückgespult und überprüft. Einmal, zweimal und ein drittes Mal. Vorgegebene Flugbahn eingehalten? Keine Wackler im Bild? Optimale Lichtverhältnisse? Dann endlich ein anerkennendes Nicken und Daumen nach oben: Die Szene ist im Kasten. Auch Rouven Langknecht, verantwortlicher Marketing Manager Brand Communication, ist zufrieden. „Die Drohnenaufnahmen sind ein wichtiges Schlüsselelement im Film. So erzeugen wir Dynamik, ohne dass die Busse bewegt werden müssen.“ Der Ankündigungsfilm für die nächste Generation der Setra Reisebusse wird zum Großteil nur aus einer einzigen langen und ungeschnittenen Drohnenaufnahme bestehen.
Filmen ist Teamarbeit.
Ausgedacht hat sich das Filmkonzept für die neue Setra ComfortClass und TopClass Regisseur Björn Fischer. Der Filmexperte der Agentur fischerAppelt, play aus Stuttgart hat im Vorfeld mit Drohnenpilot André Jung die Flugmanöver detailliert durchchoreografiert. Neben dem Revealfilm werden auch zwei Produktfilme produziert, jeweils einer für die ComfortClass und einer für die TopClass. Außer zwei Filmdrohnen kommen auch zwei klassische Kameras zum Einsatz, zum Beispiel, um die vielen attraktiven Fahrzeugdetails der Premium-Reisebusse einzufangen. Insgesamt drei Drehtage sind dafür eingeplant, für jeden Film einer.
Sybille Arnold ist bereits vor allen anderen in dem Hangar eingetroffen. „Es war gar nicht so einfach eine Halle für die Dreharbeiten zu finden, in die zwei Omnibusse dieser Größe reinpassen,“ erzählt die Producerin. Arnold hat den Dreh organisiert und das Team zusammengestellt. Insgesamt 20 Personen sind heute im bayrischen Penzing vor Ort, jede mit einer bestimmten Aufgabe, ohne deren Zusammenspiel das riesige Pensum am ersten Drehtag nicht zu bewältigen wäre.
Auch für das Team Marketing Kommunikation Daimler Buses war der Dreh eine Herausforderung. Die Filme sind dabei Teil der Markteinführungskommunikation, welche hierfür vom Marketing-Team konzipiert und umgesetzt wurden. Rouven Langknecht „So ein Mammut-Projekt kann man nur zusammen im Team erfolgreich bewältigen. Von der Konzeptionsphase bis zur Fahrzeugbereitstellung gibt es unzählige Abstimmungsschritte, die termingerecht erledigt werden müssen, damit der Dreh wie geplant stattfinden kann.“
Mystische Lichtstimmung.
Kurz vor Drehbeginn wurde der Hallenboden noch mit einem Gartenschlauch gewässert. Das Wasser fungiert als „organische Reflektionsfläche“ (Björn Fischer), in der sich die Omnibuskarosserie spiegeln kann. Damit in der riesigen Halle die vom Beleuchtungs-Team sorgfältig arrangierten Lichteffekte optimal zur Geltung kommen, wurden zuvor über Hundert Quadratmeter Fensterfläche mit schwarzen Tüchern abgehängt. Vier Nebelmaschinen sorgen für eine mystisch aufgeladene Lichtstimmung. Bereits am Tag zuvor wurden beide Busse sorgfältig gereinigt und auf Hochglanz poliert. Alle Scheinwerfer sind auf sie gerichtet. Jetzt warten sie mit ihrer metallic-blauen Karosserie ungeduldig auf ihren Einsatz.
„In meinem Kopf ist der Film bereits fertig.“
Wie es nach dem Dreh weitergeht ...
Zwischen der Filmidee und dem Dreh liegen drei Wochen harter Projektarbeit. Und auch wenn nach den drei Tagen alle Szenen abgedreht sind, hört die Arbeit längst nicht auf. Im nächsten Schritt werden alle Aufnahmen sorgfältig gesichtet, die besten ausgewählt und zu einem harmonischen Ganzen zusammengeschnitten. Ist der Rohschnitt mit dem Marketing abgestimmt, treten die Postproduction-Experten in Aktion. Farben und Lichtstimmung werden digital bearbeitet, Effekte erhalten noch einmal den letzten Schliff und animierte Texte werden integriert. Ganz zum Schluss erfolgt die Vertonung mit Soundeffekten und Musik. „In meinem Kopf ist der Film bereits fertig,“ so Regisseur Björn Fischer. „Jetzt müssen wir nur noch dafür sorgen, dass er auch in Wirklichkeit so großartig wird.“ Szzzzzzzzzzz... , und schon startet die Filmdrohne zu ihrem nächsten Flug.